Erfahrungspunkte könnten noch zu mehr genutzt werden, als nur die nächste Stufe aufzusteigen.
Im OSR-Rollenspiel (1) Torchbearer gibt es keine Erfahrungspunkte, sondern Persona- und Fate-Punkte. Das sind in erster Linie verbrauchbare Ressourcen, die einen Bonus bei Herausforderungen geben. Doch werden sie ausgegeben, sind sie nicht einfach weg – ausgegebene Punkte werden in die Charakterentwicklung investiert.
Warum also nicht auch in klassischen OSR-Spielen Erfahrungspunkte ein zweites Mal ausgeben? Oder dramatischer:
Verbrennen!
Wobei der Spieß umgedreht wird – Erfahrungspunkte dienen zuerst der Charakterentwicklung. Mit dieser Hausregel erfüllen sie eine zweite Funktion:
- Hexen könnten aus ihren Erfahrungspunkten Tränke herstellen. Das würde auch das klassische Business vs. Adventure Problem (2) lösen.
- Zwerge können natürlich bei ihren Schmiedearbeiten ihre Kraft einfließen lassen und so mächtige Artefakte erschaffen.
- Magier müssten Erfahrungspunkte für Schriftrollen ausgeben – deshalb sind Schriftrollen und Zauberbücher so wertvoll!
- Natürlich wäre auch das Erfinden neuer Zauber mit solchen Kosten verbunden oder die Verwandlung in einen Lich…
- Halblinge könnten Torten mit magischen Eigenschaften backen.
- Barden könnten Lieder komponieren, die Boni verleihen.
- Elfen könnten die Natur mit ihren Erfahrungspunkten neu gestalten.
- Kämpfer könnten mit ihrem Erfahrungsschatz Truppen trainieren.
Die Grenzen
- Ein Zwerg kann nicht unendlich viele mächtige Äxte schmieden und auch den kreativsten Barden verlässt irgendwann das Glück. Neue Erfahrungen müssen her, also auf ins Abenteuer!
- Die Limitierung auf die ausgegebenen Erfahrungspunkte verhindert eine Artefaktschwemme und die meisten Nichtspielercharaktere werden nie genug Erfahrung sammeln, um mächtige Gegenstände oder ähnliches herstellen zu können.
-
Zauberwirker wiederum sind notorische Abenteurer, die auch - oder gerade - im fortgeschrittenen Alter das gefährden, was die Welt im Innersten zusammenhält. Nur so erhalten sie die Macht, die sie brauchen: XP, XP, XP!
Wie viel darfs denn sein?
Das größte Problem dürfte die Festlegung der EP-Kosten sein.
Da werde ich im Spiel Erfahrung sammeln müssen. Wenn es so weit ist, werde ich
dazu schreiben oder du schreibst mir, weil du eine Lösung gefunden hast! :)
1) Ja, ja, ich weiß. Torchbearer basiert von den Spielmechaniken her auf Mouse Guard und Burning Wheel, weniger auf Dungeons & Dragons. Daher würden einige dieses System nicht der OSR zurechnen. Aber der intendierte Spielstil ist definitiv OSR – beinhartes OSR.
2) Wieso sollte ein Spielercharakter auf Abenteuer ausziehen, wenn ihm seine Fähigkeiten auch ein ordentliches Auskommen bescheren könnten? Wenn man aber Erfahrungspunkte erwerben muss, um von diesen Fähigkeiten Gebrauch zu machen, dann ist das Problem gelöst – glaube ich.