Sonntag, 24. März 2024

Eine Erweiterung der Gruft der Schlangenkönige von Skerples

 

Wie baust du deinen Dungeon? Eine Möglichkeit bei mir ist auf Basis einer Inspirationsquelle ein Konzept zu entwickeln. Eine Inspiration für mich ist die Gruft der Schlangenkönige von Skerples gewesen. Ich schrieb bereits dazu. Im Folgenden drösel ich einmal auf, wie ich mein Konzept für die Erweiterung daraus entwickelt habe.

Spoilergefahr: Ich werde die Gruft der Schlangenkönige immer wieder spoilern und – evtl. weniger wichtig – auch das Konzept meines eigenen Abenteuers, das ich irgendwann zum Download bereitstellen will.  

Die Vorlage besteht aus einer falschen und einer richtigen Gruft, Xiximanters Laboratorium, einer Tempelanlage und den Goblinhöhlen. Was fehl und was ließe sich noch erweitern? Für mich war klar, wenn dies eine Stadt der Schlangenmenschen gewesen ist, und das implizieren ja die Vorstellungen Xiximanters, dann muss es ja nicht nur einen Ort für die Toten geben, sondern auch einen für die Lebenden. Also – ehemals – Lebenden, denn die große Zivilisation ist dem impliziten Setting des Abenteuers zufolge untergegangen. Da kam mir meine Schlangengöttin der Verwandlung und Fruchtbarkeit in den Sinn. Eine Brutstätte für den Schlangennachwuchs einerseits und eine rituelle Anlage zur Verwandlung von Humanoiden in Schlangenmenschen andererseits.

Meine Dungeons sind vielleicht nicht realistisch, aber glaubwürdig müssen sie schon sein – für mich zumindest ;) Daher muss der Dungeon ein Sandbecken für die Paarung enthalten, einen Schlammtümpel für die Brut, eine heiße Quelle, die dafür Wasser und Temperatur liefert und nebenbei auch Bäder mit heißem Wasser versorgt und Ruhebereiche natürlich – Reproduktion erschöpft.

Für die Verwandlung kombiniere ich Star Gate mit Schmetterlingen: Es gibt kleine heilige weiße Schlangen; es gibt humanoide Wirte und da die Transformation Zeit und Ruhe braucht – eine Phase des Verpuppens und Schlüpfens. Daraus ergeben sich entsprechende Örtlichkeiten: Ein Heiligtum der weißen Schlange, ein Ritualbad, weitere Kammern zur Präparation und für die Kokons und einen kleinen Tempel der Fruchtbarkeitsgöttin. Zudem ist ein Gefängnis vorteilhaft, für Sklaven und/oder zukünftige Schlangenmenschen.

Dann brauche ich noch ein paar Orte des täglichen Lebens. Einen Vorratsraum, Waffen- und Wachkammern, Schlafalkoven. Einen weiteren Spa-Bereich – äh, also eine Häutungskammer mit groben Sand!

Soweit die Räumlichkeiten. Kommen wir zu den Bewohnern. In der Vorlage gibt es Schlangenmenschenskelette, monarchistische Goblins mit Klebefüßen, Wächterstatuen, einen Dämon, einen mächtigen Nekromanten und Gelantineskelette nicht zu vergessen. Dort ist definitiv für Abwechslung gesorgt.

Ich denke bei meiner Erweiterung natürlich erstmal langweilig an das notwendige Personal, skelettierte Schlangenwächter, -priester, -gäste, -hebammen und eine untote Naga-Hohepriesterin mit vielen Armen. Lässt die Spielergruppe die Tür zur Ebene offen stehen, kommen noch die oben genannten Monster dazu. Dann lasse ich mich von Skerples Monster Overhaul inspirieren und wähle die Paradies-Egel, na, ich mache daraus kleine Garnelen. Die weißen Schlangen und noch ein paar weitere Nattern… es wirkt noch recht einseitig. Also gibt es noch eine konkurrierende Abenteurergruppe – sowas eskaliert bei mir erfahrungsgemäß in komplizierte Beziehungsdynamiken – dazu aber ein anderes Mal mehr. Auf jeden Fall sollte eine heimliche Anhängerin der Schlangengöttin in der Gruppe sein.

Dann zum Interieur des Dungeons. Schlangenreliefs und steinerne Türen sind ja nicht weiter kompliziert. Aber es gibt ein paar besondere Merkmale: Wie Geheimtüren versteckt sind und auf welche Art und Weise sich Weirdness äußert.

Bei den Geheimgängen habe ich mich am Statuenprinzip der Gruft orientiert. Nahezu alle Geheimgänge hängen mit Statuen zusammen. Eine Ausnahme gibt es auch, in der ein verlorenes Tagebuch den Hinweis gibt und mal keine Statue in der Nähe ist.

Weirdness – okay, es gibt einen Bereich für die Umwandlung in Schlangenmenschen. Das ist sicherlich schon abgefahren. Was mir aber sehr an der Vorlage gefällt, ist der schwarze Teich. Das schwarze Wasser riecht nach Lakritz und gibt damit schonmal den Hinweis: Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu. Tatsächlich stellt sich der Teich als Gefahrenquelle und Schatzhort zugleich heraus. 

Das will ich auch! 

Im Tempel der Schlangengöttin gibt es eine Statue, die weiße Milch absondert. Die riecht nach… süßem Popcorn. Jeder kann sich was darunter vorstellen und es passt absolut nicht in die Umgebung. Das sollte denselben Effekt erzielen und die Spielenden sind vorgewarnt – sie erinnern sich (hoffentlich) noch an den Lakritzteich. Mal davon ab, von der Milch einer bösen Schlangengottheit zu kosten ... das ist eigentlich nur was für Rote-Knopf-Drücker. Aber: Sie gibt Zugang zum Allerheiligsten, ist Teil des Verwandlungsrituals und ließe sich sicherlich gut als Droge wundersames Getränk verkaufen...

Es gibt noch weitere Aspekte, die ich aufgegriffen habe. Aber an dieser Stelle soll es vorerst genug davon sein. Eine weitere Kriterienliste, die ich berücksichtigt habe, ist die empfehlenswerte Dungeon-Checklist von Arnold K. Im nächsten oder übernächsten Blogpost werde ich was dazu schreiben.

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