In meiner Grenzland-Kampagne sind meine Regeln für das Überleben in der Wildnis bisher eher knapp gehalten und inkonsistent. Durch fehlende Nahrung und/oder ungünstige Wetterverhältnisse kommt es schrittweise zur Eskalation.
- Zuerst findet keine TP-Regeneration statt.
- Anschließend erleiden die Charaktere TP Schaden, behalten aber mindestens 1 TP.
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Schließlich können sie auch
den letzten TP verlieren – das ist noch nie passiert,
weil ich nett binweil die Regeln zu schwammig sind, wann die Charaktere wie viel TP Schaden erleiden.
Der Vorteil für mich ist, keinen Extra-Topf für einen Zustand wie Erschöpfung aufmachen zu müssen. Auch wird die Bedrohung durch mangelnde Nahrung und ungünstige Wetterverhältnisse deutlich.
Aus folgenden Gründen bin ich unzufrieden mit meiner bisherigen Regelung:
- Wasser spielt keine Rolle. Es ist mir schlicht zu anstrengend, dafür auch noch nachdenken zu müssen, welche Konsequenzen das hat.
- Meine TP-Regelung ist zu schwammig.
- Erfahrene Charaktere mit mehr Trefferpunkten sind automatisch zäher, auch was Umwelteinflüsse betrifft, das ist für mich in Teilen unplausibel.
Ein anderer Weg
In ihrem Blogartikel Reimplementing Outdoor Survival lehnt Marcia B. genau das ab - Trefferpunkte sind eine Abstraktion für den Kampf, nicht für das Überleben in der Wildnis.
Sie übernimmt die – wohl inzwischen wieder revidierten – Erschöpfungsregeln von D&D One.
- Ein Tag ohne Nahrung ergibt -1 Erschöpfung.
- Ein Tag ohne Wasser führt zu -2 Erschöpfung.
- Jeder Punkt Erschöpfung ergibt -1 auf jeden W20-Wurf.
- Bei -10 Erschöpfung stirbt der Charakter.
Obwohl ich das ursprünglich nicht wollte, finde ich Argumentation plausibel. Warum also nicht ausprobieren? Allerdings würde ich das noch um Umweltbedingungen und Handlungen ergänzen wollen.
- Ungünstige Wetterverhältnisse können ebenfalls zu -1 Erschöpfung führen.
- Ein ungünstiger Rastplatz bei unpassender Ausrüstung ergibt ebenfalls -1 Erschöpfung.
- Schwieriges Gelände führt zu -1 Erschöpfung.
- Ein Gewaltmarsch führt zu -1 Erschöpfung.
Erholung
Marcia B. schreibt, dass die Erholung von Erschöpfung nur durch das passende Gegenmittel erfolgen kann:
- Hunger wird durch Essen gestillt.
- Durst durch Wasser.
Das führt natürlich zu weiteren Überlegungen.
- Kann man auch das Limit von 10 dehnen, wenn man beispielsweise eine erholsame Woche in einem Gasthaus hinter sich hat? Also wie in Torchbearer der Zustand Frisch einen Bonus gibt?
- Wie viel Ressourcen können/müssen in die Lösung von solchen Problemen gesteckt werden? 1 Tag Jagd = wie viel erlegte Nahrung?
Auch Aspekte, die ich mal so mal so löse und für die ich die spontanen Regelungen in feste Regeln umsetzen möchte/will/sollte/müsste.