In meinem Setting sind Dämonen ein Sammelbegriff für alle Wesen, die von anderen Ebenen kommen und Unheil stiften. Solche, die Gutes tun, werden als Feen oder Engel bezeichnet und sollen hier nicht Thema sein.
Unterschieden werden die Dämonen nach ihrer heimatlichen Sphäre. Eine solche ist das Immernichts, das man sich als schwarze Leere vorstellen kann oder als schmaler Spalt zwischen zwei Einzelbildern eines Comics. Dieses Immernichts kann Orte miteinander verbinden und da hier keine Zeit existiert, ist diese Form des Reisens auch noch… nun, zeitsparend. So sponnen Zauberwirker vergangener Zeiten Pfade aus Licht zwischen verschiedenen Orten und Welten. Und mit etwas Glück oder Pech können Abenteurer einen solchen Pfad finden. Doch wie der Titel schon sagt, ist das Immernichts auch ein Lebensraum für Dämonen.
Herkunft
Die formlosen Wesenheiten des Immernichts leben in einer Welt ohne intensive Emotionen, ohne Außenreize, ohne die uns bekannten Verlangen nach Nahrung, Fortpflanzung oder Selbsterhaltung. Sie kennen keinen Besitz, keine Vorurteile oder ähnliches. Sie kennen auch nicht den Kampf der Ordnung gegen das Chaos - das Immernichts bleibt davon unberührt.
Als die ersten Zauberkundigen auf magischem Wege Pfade aus Licht durch die Finsternis sponnen, war und ist die Reaktion dieser Wesen sanfte Neugierde. Tropft jedoch Blut ins Immernichts, ist es wie ein unwiderstehlicher Duft, wie ein verführerischer Ruf, wie ein Anblick, der alles in einem in Bewegung setzt. Und dieser Tropfen fiel und führte diese Wesen in die Dimension der Körperlichkeit.
Verwandlung
Die Existenz dieser Wesen ändert sich schlagartig, wenn sie in den Leib einer
Kreatur aus Fleisch und Blut fahren. Das Wesen gerät durch die Sinneseindrücke und die Bedürfnisse seines Wirts in einen Zustand, der einem intensiven Drogenrausch gleicht. Die
Dimension des Immernichts gerät knirschend mit der Wirklichkeit aneinander und die Realität wird verzehrt – ein Dämon entsteht.
Wirt und Wesenheit sind dieser Ekstase hilflos ausgeliefert. Die Reizüberflutung sorgt für eine
(1) gewalttätige Raserei,
(2) Agonie,
(3) Selbstverstümmelung,
(4) Ohnmacht,
(5) fassungsloses Staunen oder
(6) grenzenlose Euphorie.
In jedem Fall aber mutiert der Körper des Wirts. Seine Erinnerungen und Bedürfnisse sickern in das Bewusstsein des Dämons und formen Gesichter, Gliedmaßen, Muskeln, die vorher nicht da waren, lassen Teile des Körpers verkümmern oder erstarken.
Dieser Prozess kostet dem Wirt 2W4 TP und kann 2W4 Stunden andauern. Übersteht der Wirtskörper diesen Vorgang, beginnt der Prozess der endgültigen Verschmelzung.
Dieses neue „Wir“ wird besessen dem stärksten Bedürfnis nachgehen, das ihn umtreibt. Der Körper wird sich dabei so verändern, dass er dieses Bedürfnis besonders gut stillen kann.
10% dieser dämonischen Wesen überstehen diese Phase und gelangen in einen Zustand der Gelassenheit. Der Wirtskörper kann seine Ausgangsform wieder annehmen. Sie können sich unauffällig durch diese Welt bewegen. 2% der letztgenannten Gruppe erlangt schließlich die Fähigkeit, auf eigenen Wunsch die Gestalt zu wandeln.
Gesinnung
Die Ziele dieser Dämonen ist so individuell, wie die anderer Lebewesen, fügen sich jedoch zu größten Teilen der Macht des Chaos.
Manche spüren eine tiefe Sehnsucht zurück ins Immernichts, ohne, dass sie den Weg dahin kennen. Andere möchten das Leben in all seinen Facetten kennen lernen und heben neugierig und offenherzig ihren Blick in die Welt oder ihr diesseitiger Wirt bestimmt mehr und mehr ihr Dasein - soweit, dass sie irgendwann vergessen haben, woher sie kommen und was sie ausmacht.
Für manche bleibt ihre Existenz im Diesseits ein unwirklicher virtueller Besuch - wie in einem MMORPG durchstreifen sie die Welt ohne Rücksicht oder Mitgefühl, spielen erst die eine, dann die andere Rolle. Bauen über Jahrzehnte auf, um dann über Nacht alles zu zerstören.
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Manche behaupten ja, dass die Elfen ursprünglich aus dem Immernichts stammen.